11 realistische Kriegsfilme

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Kriege mögen keine schönen Kapitel der Geschichte sein, doch sie gehören zweifellos zu den interessantesten. Die meisten Leute in unseren Ländern können sich nicht mehr selbst an den letzten Krieg in unserem Land erinnern. Um sich zumindest in diese Zeiten hinein versetzen zu können, sind Kriegsfilme eine Möglichkeit, die als absolut legitim angesehen werden muss.

Doch was zeichnet einen sehenswerten Kriegsfilm eigentlich aus? Grundsätzlich sollte der Film nicht zu action- und dramalastig sein und die Ereignisse möglichst realistisch wiedergibt. Gleichzeitig sollte der Film die Fähigkeit haben, den Zuschauer diese vergangenen Zeiten noch einmal erleben zu lassen.

Hier sind 11 Kriegsfilme, die diesen Anforderungen entsprechen können:

1. „Der Soldat James Ryan“ (1998)

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Dieser Film punktet durch seine gute Hintergrundrecherche: Die Kostüme, die beschriebenen militärischen Strategien und die Eröffnungsszene, die den Sturm auf Omaha Beach zeigte, waren so realistisch, dass Kriegsveteranen aus dem Zweiten Weltkrieg diesen Film nicht ohne Flashbacks ansehen konnten.

Nicht ganz so akkurat ist der Plot des Films: Einige Personen sind für den Film erfunden worden, so unter anderem die Rolle von Tom Hanks. Auch der Plot, rund um die Rettung des Sohns der Mutter, ist rein fiktiv und dient nur der Verstärkung des Dramas. Doch trotz dieser Veränderungen kann „Der Soldat James Ryan“ für einen Filmabend empfohlen werden.

2. „Briefe aus Iwo Jima“ (2006)

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Dieser Film ist im Wesentlichen durch seine Perspektive etwas Besonderes: Nehmen sonst in Kriegsfilmen meist amerikanische Soldaten die Rolle des Protagonisten ein, so sind es hier japanische Soldaten, die im Vordergrund stehen.

Der Film wurde unter der Regie von Clint Eastwood produziert und gehört thematisch zu dem Film „Flags of Our Fathers“. Und während der ältere Film die Schlacht aus der amerikanischen Perspektive erzählte, so zeigt „Briefe aus Iwo Jima“, wie furchtlos die japanischen Soldaten in dieser Schlacht kämpften. Die Grundlage für den Film lieferte ein Buch eines japanischen Generals, aus welchem sogar Zitate aus diesem Buch verwendet wurden.

3. „Glory“ (1989)

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Der Protagonist dieses Films ist der Soldat Robert Gould Shaw. Ihm unterstand im Bürgerkrieg das zweite vollständig mit Farbigen besetzte Regiment. Die Briefe des privilegierten weißen Kommandanten waren die Grundlage für diesen Film.

Der Film selbst gibt durch die gute Recherche einen authentischen Einblick in das Tagesgeschehen des Bürgerkrieges. Er zeigt, wie die Dynamik zwischen den verschiedenen Rassen zu diesem Zeitpunkt war und hilft dabei, die damalige Realität besser zu verstehen. Dabei hält sich der Film nicht zurück und scheut sich nicht davor, die blutige Realität des Krieges zu zeigen.

4. „Full Metall Jacket“ (1987)

Bild: Imago / Ronald Grant

„Full Metall Jacket“ folgt der Rolle einer Marineeinheit während des Vietnamkriegs. Der Filmemacher Stanley Kubrick verbrachte vier Jahre mit der Recherche für diesen Film. Um die Ereignisse möglichst authentisch darzustellen, sah er sich alte Aufnahmen, vietnamesische Zeitungen und hunderte von Fotografien an.

Diese Vorbereitungen zahlten sich aus: „Full Metall Jacket“ zeichnet sich nicht nur durch tolle Kostüme und realistische Kampfszenen aus, sondern auch durch die Erfahrung von einem der Schauspieler – R. Lee Ermey, der den Sergeant Hartman darstellte, war zuvor Drillinstruktor im Vietnamkrieg. Diese Erfahrung half ihm den Sergeant besonders authentisch zu verkörpern.

5. „Wir waren Helden“ (2002)

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Auch dieser Film handelt von einem Teil des Vietnamkriegs – von der sogenannten Schlacht von la Drang. Dieser Konflikt dauerte drei Tage und wird im Film sehr realistisch dargestellt. Authentisch wird das ganze durch die Darstellung verschiedener militärischer Taktiken.

Grundlage des Filmes war ein Buch des früheren US-Army-Generals Hal Moore. Um diesem Buch gerecht zu werden, zog der Regisseur Randall Wallace alle Register: Denn Hal Moore beschwerte sich häufig über die falsche Darstellung von Schlachten in Hollywood-Filmen. Die Mühe zahlte sich dann auch aus: Der General meinte, dass der Film sehr nah an die echten Ereignisse herankommt.

6. „Black Hawk Down“ (2001)

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Dieser Film behandelt die Schlacht von Mogadishu in Somalia. Obwohl er nicht direkt auf die politischen Hintergründe eingeht, zeigt er die Auseinandersetzung in einer sehr authentischen Art und Weise.

Den Hintergrund für den Film lieferte das gleichnamige Buch. Dieses beschreibt die Erlebnisse eines Journalisten während der genannten Schlacht. Um diesem Stoff gerecht zu werden, entschieden sich die Produzenten für einen einfachen Filmstil ohne zu viele Spezialeffekte. Auch wenn der Film viele der Hintergrundinformationen aus der eigentlichen Geschichte weglässt, ist er absolut sehenswert und zeigt den Mut, den die amerikanischen Soldaten in dieser Schlacht bewiesen.

7. „Stalingrad“ (1993)

Bild: Imago / Ronald Grant

Hier muss zwischen dem russischen Propagandafilm und dem deutschen Film aus dem Jahr 1993 mit dem Ruf eines absolut authentischen Kriegsfilms unterschieden werden. Dieser Ruf kommt nicht von ungefähr: Er zeigte die entscheidende Niederlage in der Schlacht um Stalingrad aus Sicht der deutschen Soldaten. Gerade die Entscheidung, die Ereignisse aus Sicht der Verlierer zu schildern, brachte dem Film Lob ein, genauso wie die geringe Zurückhaltung, was die Darstellung der vielen Toten und der Verwirrung der deutschen Soldaten anging.

Und so ist dieser Film zwar nichts für schwache Nerven, gleichzeitig aber ein sehr akkurater Kriegsfilm und damit sicherlich empfehlenswert.

8. „Lone Survivor“ (2013)

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Auch „Lone Survivor“ basiert auf einem gleichnamigen Buch: Dieses folgt genauso wie der Film der Geschichte um vier Navy-SEALS, die in Afghanistan postiert waren.

Der Film mag auf den Zuschauer so wirken, als ob die Handlung zusätzlich dramatisch aufgebessert wurde. Doch dem ist nicht der Fall. Fast alle gezeigten Ereignisse spielten sich auch in Wirklichkeit genauso ab. Die Navy-SEALS waren tatsächlich nach einer Attacke der Taliban auf sich gestellt, mussten eine Klippe hinunter um aus dem direkten Schussfeuer zu verschwinden und bekamen Hilfe von gutmütigen Anwohnern. Und ja, auch in der Realität opferte Mike Murphy bei der Mission sein Leben.

9. „84C MoPic“ (1989)

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Dieser Film gilt als eine der authentischsten Darstellungen des Vietnamkrieges, die es gibt. Vom Stil wie eine Dokumentation gedreht, zeigt er viele Einzelheiten des Vietnamkriegs, die der Öffentlichkeit meist nicht bewusst sind. So wird die Situation von fehlerhaften Waffen, über die Radiokommunikation bis hin zu der verwendeten Sprache in allen Einzelheiten korrekt dargestellt.

Auch ein Veteran des Kriegs zwischen Amerika und Irak sah diesen Film als absolut authentisch und frei von unnötiger Dramatisierung der Ereignisse an. Dies zeigt wieder einmal, dass gute Filme nicht immer von den großen Studios produziert werden.

10. „Hamburger Hill“ (1987)

Bild: Imago / Allstar

Dieser Film ist eher unbekannt, was aber nicht an dessen Qualität, sondern an dem unglücklichen Zeitpunkt der Premiere liegt. Denn dieser war nur neun Monate nach „Platoon“ und stand lange im Schatten von „Full Metall Jacket“. Doch obwohl es wenig Aufmerksamkeit von den Medien erhielt, ist der Film ein würdiger Bestandteil dieser Liste:

Er nimmt Zuschauer mit in den Alltag einer Armeeeinheit im Vietnamkrieg. Beachtenswert ist die Tatsache, dass die Schauspieler in der Lage waren, die Sprache der Soldaten so gut zu imitieren, dass im Nachhinein Untertitel eingefügt werden mussten. Zusätzlich bewertete ein Historiker die Schlachtszenen als sehr authentisch.

11. „MASH“ (1970)

Bild: Imago / Ronald Grant

Eigentlich sollte es nur eine Komödie mit viel schwarzem Humor rund um die Schrecken des Krieges sein. Doch im Nachhinein kann „MASH“ nur als einer der besten Filme über den Vietnamkrieg bewertet werden. Die Handlung folgt einer medizinischen Versorgungseinheit in Korea.

Obwohl es verschiedene Ungenauigkeiten in dem Film gibt, zeigt er doch einen weitestgehend richtigen Ablauf von täglichen Abläufen und Ritualen. Viele dieser Rituale führte die Truppe ein, um in dem täglichen Stress und den Schrecken der Situation nicht den Verstand zu verlieren. Gerade dieser Teil des Films spiegelt die Realität in all ihrer Dramatik wider.