Der Kampf um die globale Spitze bei den Autoverkäufen ist entschieden, und Toyota bleibt weiterhin unangefochten auf Platz eins. Bis Ende November 2024 setzte der japanische Konzern bereits 9.857.938 Fahrzeuge ab und wird sicher erneut die Zehn-Millionen-Marke überschreiten. Im Vergleich dazu erzielte der Volkswagen-Konzern im vergangenen Jahr einen Absatz von 9.027.400 Fahrzeugen, was einem Rückgang von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Damit bleibt Volkswagen auch 2024 mit deutlichem Abstand auf dem zweiten Platz. Während Toyota seine Marktführung festigt, zeigt Volkswagen eine gemischte Entwicklung. Einige Marken des Wolfsburger Konzerns laufen überraschend gut, während andere mit Problemen zu kämpfen haben. Die aktuellen Zahlen zeigen, wie hart der Wettbewerb auf dem globalen Automarkt ist.
1. Toyota bleibt unangefochten
Nach Jahren des engen Wettbewerbs hat Toyota seine Position als weltweiter Marktführer erneut behauptet. Während Volkswagen 2024 insgesamt 9,027 Millionen Fahrzeuge verkaufte, was einem Rückgang von 2,3 Prozent entspricht, konnte Toyota bereits bis November 9,857 Millionen Fahrzeuge absetzen und wird die Zehn-Millionen-Marke sicher überschreiten.
Der Wolfsburger Konzern hat damit seinen Fokus von reinen Verkaufszahlen auf die Strategie „Value over Volume“ verlagert. Statt möglichst viele Fahrzeuge zu verkaufen, setzt VW nun auf langfristige Profitabilität und nachhaltige Wertschöpfung. Dieser Strategiewechsel zeigt, dass VW bewusst darauf verzichtet, Toyota bei den Verkaufszahlen einzuholen, und sich stattdessen auf Qualität und Wirtschaftlichkeit konzentriert, um zukunftsfähig zu bleiben.
2. Rückschläge auf dem chinesischen Markt
China, lange Zeit ein Schlüsselmarkt für Volkswagen, zeigt sich zunehmend herausfordernd. 2024 verzeichnete der Konzern dort einen Absatzrückgang von 9,5 Prozent, was auf 2,9 Millionen verkaufte Fahrzeuge führt. Während VW bei Verbrennerfahrzeugen nach wie vor Marktführer ist, spielt dieses Segment eine immer kleinere Rolle.
Mittlerweile machen Elektroautos und Plug-in-Hybride über die Hälfte des Marktes aus, und hier fällt VW mit seinen hochpreisigen Modellen deutlich zurück. Der chinesische Hersteller BYD liegt mit rund vier Millionen verkauften Fahrzeugen jährlich klar vorn. VW setzt weiterhin auf langfristige Strategien und plant, bis 2030 jährlich vier Millionen Fahrzeuge in China zu verkaufen, um eine der führenden Positionen im Land zu halten.
3. Audi kämpft mit Herausforderungen
Die VW-Tochter Audi steht vor großen Problemen, insbesondere im Vergleich zu den Konkurrenten BMW und Mercedes-Benz. Während Audi 2024 nur 1,7 Millionen Fahrzeuge verkaufte, ein Rückgang von 11,8 Prozent, erreichten die Wettbewerber jeweils 2,4 Millionen Fahrzeuge. Neben den schwierigen Marktbedingungen in China belasten hausgemachte Probleme die Marke.
Audi tauscht derzeit weite Teile seines Produktportfolios aus und bringt bis Ende des Jahres über 20 neue Modelle auf den Markt. Solche Wechsel sorgen für Dellen in der Verkaufsstatistik. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Audi eine wichtige Säule des VW-Konzerns, doch der Druck, wieder konkurrenzfähig zu werden, wächst.
4. Schwache Ergebnisse bei Luxusmarken
Auch die Luxusmarken des VW-Konzerns stehen unter Druck. Bentley verzeichnete 2024 einen Absatzrückgang von mehr als 20 Prozent, während Lamborghini mit einem Plus von 5,7 Prozent eine Ausnahme darstellt. Die Gruppe, zu der auch Audi gehört, trägt normalerweise maßgeblich zum Konzerngewinn bei, wird jedoch 2024 deutlich geringere Erträge liefern.
Diese Entwicklung ist ein klarer Indikator für die Herausforderungen, denen sich VW im Premiumsegment stellen muss. Besonders in China verlieren die Luxusmarken an Bedeutung, da dort günstigere, lokale Modelle bevorzugt werden. Der VW-Konzern steht vor der Aufgabe, seine Luxusmarken wettbewerbsfähig zu halten und neue Wege zu finden, um profitabel zu bleiben.
5. Erfolg für Skoda und Seat/Cupra
Während einige Marken des VW-Konzerns mit Rückgängen zu kämpfen haben, konnten die Volumenmarken Skoda und Seat/Cupra 2024 ein solides Wachstum verzeichnen. Beide Marken steigerten ihren Absatz um rund sieben Prozent, was die starke Nachfrage in ihren Kernmärkten widerspiegelt. Insbesondere Cupra, die sportliche Submarke von Seat, erfreut sich wachsender Beliebtheit und trägt wesentlich zu diesem Erfolg bei.
Dieser positive Trend zeigt, dass der Konzern mit seinen Volumenmarken weiterhin erfolgreich agieren kann. Diese Ergebnisse verdeutlichen auch, dass eine klare Markenstrategie und attraktive Modelle selbst in einem schwierigen Marktumfeld Wachstum ermöglichen.
6. Porsche unter Druck
Auch die Sportwagenmarke Porsche musste 2024 Rückschläge hinnehmen. Besonders in China sanken die Verkaufszahlen deutlich – von etwa 57.000 Fahrzeugen, ein Rückgang von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Modellwechsel und der verzögerte Start des neuen Elektro-Macan in Europa belasteten zusätzlich die Absatzzahlen.
Um die Einbußen auszugleichen, setzte Porsche auf drastische Kostensenkungen und sparte rund 1,5 Milliarden Euro ein. Dennoch ist für das Jahr 2024 nicht mit außergewöhnlichen Gewinnen zu rechnen. Die Herausforderungen bei Porsche spiegeln die Schwierigkeiten des gesamten VW-Konzerns wider, in einem zunehmend wettbewerbsintensiven und technologiegetriebenen Markt erfolgreich zu bleiben.
7. Konkurrenz durch neue Allianzen
Die globale Rangliste der Autohersteller könnte sich bald erneut verschieben. In Japan bahnt sich eine große Fusion zwischen Nissan, Honda und Mitsubishi an. Diese Allianz entsteht aus wirtschaftlicher Not, könnte jedoch erhebliche Verkaufszahlen erzielen. Im Jahr 2023 verkauften die drei Hersteller zusammen 8,4 Millionen Fahrzeuge, und ihre Fusion könnte sie in der Rangliste auf den dritten Platz bringen.
Diese Entwicklung stellt eine neue Herausforderung für Volkswagen dar, das seinen zweiten Platz langfristig sichern möchte. Die Konkurrenz zeigt, wie dynamisch die Automobilindustrie bleibt und wie wichtig es für VW ist, strategisch auf solche Veränderungen zu reagieren.
8. Hyundai/Kia und Stellantis im Blick
Neben der möglichen neuen Allianz in Japan bleibt auch die Konkurrenz aus Südkorea und den USA ein wichtiger Faktor. Hyundai/Kia erreichten 2024 einen Absatz von 7,2 Millionen Fahrzeugen, was einem Rückgang von etwas über ein Prozent entspricht.
Stellantis, zu dem Marken wie Peugeot, Fiat und Opel gehören, kam 2023 auf 6,4 Millionen verkaufte Fahrzeuge. Beide Konzerne kämpfen ebenfalls mit den Herausforderungen des globalen Marktes, haben jedoch das Potenzial, ihre Positionen zu halten oder auszubauen. Diese Entwicklungen zeigen, wie eng der Wettbewerb auf den vorderen Rängen ist und wie entscheidend strategische Anpassungen für den langfristigen Erfolg von Volkswagen sind.