Elektro, Hybrid oder Verbrenner: Welche Antriebsart lohnt sich?

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Die Wahl des richtigen Antriebskonzepts ist heute komplizierter denn je. Neben den klassischen Benzinern und Dieselfahrzeugen drängen Elektroautos und Plug-in-Hybride auf den Markt, begleitet von Diskussionen über Kosten, Effizienz und Umweltaspekte. Besonders nach dem Wegfall der Kaufprämie Ende 2023 stellen sich viele die Frage, ob sich der Umstieg auf ein Elektrofahrzeug finanziell lohnt.

Der ADAC hat diese Frage untersucht und die Gesamtkosten verschiedener Antriebsarten analysiert. Dabei wurde nicht nur der Kaufpreis berücksichtigt, sondern auch Faktoren wie Wertverlust, Betriebskosten und Ladekosten. Klar ist: Es gibt keine pauschale Antwort, da das Nutzungsprofil entscheidend ist. In den folgenden Abschnitten werden die Vor- und Nachteile der einzelnen Antriebsarten beleuchtet, um Ihnen eine fundierte Entscheidungshilfe für Ihren nächsten Autokauf zu bieten.

1. Gesamtkosten: Der entscheidende Faktor

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Die Gesamtkosten eines Fahrzeugs spielen eine größere Rolle als der reine Kaufpreis. Dazu gehören Anschaffungskosten, Wartung, Betrieb und Wertverlust. Der ADAC hat 2024 eine Kostenanalyse durchgeführt, die zeigt, dass je nach Modell oft Benziner oder Diesel vorne liegen. Elektroautos sind meist teurer in der Anschaffung, obwohl Rabatte und gesenkte Listenpreise oft entgegenwirken.

Der Strompreis ist ebenfalls entscheidend: E-Fahrer, die zu Hause günstig laden können, profitieren, während öffentliche Ladesäulen die Betriebskosten erhöhen. Der Vergleich zeigt, dass Verbrenner aktuell in vielen Fällen kostengünstiger sind. Dennoch bleibt der individuelle Nutzungsfall entscheidend, da Eigenheiten wie Solarstrom oder kurze Ladewege den Vorteil der Elektroautos steigern können. Plug-in-Hybride hingegen sind stark vom Fahrprofil abhängig, wodurch ihre Vorteile nur unter bestimmten Bedingungen deutlich werden.

2. Wertverlust als größter Kostentreiber

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Unabhängig vom Antrieb ist der Wertverlust der größte Kostenfaktor bei Neuwagen. Besonders Elektroautos verlieren durch den technologischen Fortschritt und sich verändernde Förderungen schneller an Wert. Bei Verbrennern ist der Wertverlust oft stabiler, da diese Fahrzeuge immer noch eine große Nachfrage haben.

Dieselmodelle sind besonders bei Vielfahrern beliebt, während Benziner für Gelegenheitsfahrer attraktiver bleiben. Plug-in-Hybride hingegen kämpfen mit einem doppelten Wertverlust: sinkende Batteriepreise und die Abhängigkeit von Förderprogrammen beeinflussen ihre langfristige Wirtschaftlichkeit negativ. Auch die steigende Anzahl von gebrauchten E-Autos auf dem Markt drückt die Restwerte. Käufer sollten beim Autokauf immer die langfristigen Gesamtkosten und nicht nur den Kaufpreis berücksichtigen.

3. E-Autos: Gesenkte Preise und Rabatte

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Der Wegfall der staatlichen Kaufprämie für Elektroautos Ende 2023 hat viele Hersteller zu Preissenkungen oder Rabatten bewegt. Marken wie Tesla und Honda haben Listenpreise direkt angepasst, während andere, wie Fiat, mit zeitlich begrenzten Rabatten reagieren. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen trotz höherer Anschaffungskosten stabil zu halten. Auch wenn der Grundpreis gesenkt wird, bleiben die Gesamtkosten entscheidend.

Neben dem Kaufpreis beeinflussen Stromkosten, Wartung und Wertverlust die Wirtschaftlichkeit. Besonders für Käufer mit Zugriff auf günstigen Solarstrom oder attraktive Tarife kann ein E-Auto kostengünstiger sein. Wichtig ist jedoch, dass Rabatte oft an Bedingungen wie bestimmte Ladeoptionen oder Ausstattungen geknüpft sind, weshalb eine genaue Prüfung vor dem Kauf unerlässlich ist.

4. Stromkosten: Ein entscheidender Faktor

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Die Stromkosten sind ein bedeutender Teil der Betriebskosten bei Elektroautos. Der ADAC hat für seine Berechnungen einen Strompreis von 44 Cent pro Kilowattstunde angenommen, etwas höher als der Durchschnittspreis von 41,4 Cent. Diese Annahme berücksichtigt teurere öffentliche Ladesäulen, die von vielen Fahrern genutzt werden.

Wer jedoch zu Hause mit Solarstrom lädt oder spezielle Stromtarife nutzt, kann die Betriebskosten deutlich senken. In solchen Fällen schneiden Elektroautos gegenüber Benzinern und Dieselmodellen besser ab. Plug-in-Hybride, die sowohl Benzin als auch Strom nutzen, können durch ein suboptimales Ladeverhalten höhere Kosten verursachen. Daher bleibt die Ladeinfrastruktur ein wesentlicher Punkt, der bei der Kaufentscheidung berücksichtigt werden sollte.

5. Plug-in-Hybride: Vorteile nur bei optimaler Nutzung

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Plug-in-Hybride verbinden elektrisches Fahren mit einem Verbrennungsmotor, doch ihre Wirtschaftlichkeit hängt stark vom Fahrverhalten ab. Wer regelmäßig lange Strecken rein elektrisch fährt und den Verbrenner nur selten nutzt, profitiert am meisten. Doch in der Praxis zeigt sich, dass viele Fahrer den elektrischen Antrieb nur begrenzt nutzen, wodurch die Vorteile verpuffen. Verbräuche sind stark vom Nutzungsprofil abhängig, was die Kostenprognose erschwert.

Die ADAC-Daten verdeutlichen, dass Plug-in-Hybride ohne optimale Ladenutzung teurer sein können als reine Verbrenner. Zudem beeinflusst die Entwicklung der Batterietechnologie den Wertverlust negativ. Käufer sollten vorab genau prüfen, ob ein Plug-in-Hybrid ihrem Fahrprofil entspricht, um teure Überraschungen zu vermeiden.

6. Diesel: Attraktiv für Vielfahrer

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Dieselmodelle bleiben besonders für Vielfahrer eine wirtschaftliche Wahl. Ihre Betriebskosten sind durch den geringeren Verbrauch pro Kilometer oft niedriger als bei Benzinern oder E-Autos. Besonders auf langen Strecken macht sich der Kraftstoffvorteil bemerkbar. Die ADAC-Berechnungen zeigen, dass Modelle wie der VW Tiguan 2.0 TDI oder der BMW X2 sDrive18d im Gesamtkostenvergleich besser abschneiden.

Allerdings hängt die Wirtschaftlichkeit von Dieselautos auch von regionalen Kraftstoffpreisen und Steuerregelungen ab. Die fortschreitende Diesel-Diskussion und mögliche Fahrverbote in Städten beeinflussen die Nachfrage und damit auch den Wertverlust. Für Vielfahrer bleibt Diesel dennoch eine attraktive Option, während Gelegenheitsfahrer oft besser mit Benzinern beraten sind.

7. Benziner: Solide Wahl für Gelegenheitsfahrer

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Benziner sind besonders für Gelegenheitsfahrer eine verlässliche und kostengünstige Option. Die geringeren Anschaffungskosten und die einfache Wartung machen sie für viele Käufer attraktiv. Laut ADAC-Berechnungen schneiden Modelle wie der VW Tiguan 1.5 eTSI oder der BMW X2 sDrive20i im Gesamtkostenvergleich gut ab. Dank moderner Motorentechnologien bieten Benziner heute eine höhere Effizienz und geringere Emissionen als ältere Modelle.

Trotz steigender Kraftstoffpreise bleiben die Betriebskosten überschaubar, insbesondere bei einer jährlichen Fahrleistung unter 15.000 Kilometern. Benziner überzeugen außerdem durch ihren stabilen Wertverlust, was sie langfristig zu einer soliden Wahl macht. Für Käufer, die eine einfache und zuverlässige Mobilitätslösung suchen, bleiben Benziner daher eine interessante Option.

8. Fazit: Die Wahl hängt vom Profil ab

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Die Entscheidung zwischen Elektroauto, Plug-in-Hybrid, Benziner oder Diesel hängt stark vom individuellen Nutzungsprofil ab. Während E-Autos durch gesenkte Listenpreise und günstigen Stromtarif attraktiv sind, schneiden Benziner und Diesel in der Gesamtkostenbetrachtung oft besser ab. Plug-in-Hybride bieten Vorteile, wenn sie optimal genutzt werden, sind jedoch stark vom Ladeverhalten abhängig.

Der ADAC zeigt, dass die Betriebskosten eines Autos nicht allein vom Kaufpreis abhängen, sondern von Faktoren wie Wertverlust, Strom- oder Kraftstoffkosten und der Haltedauer. Käufer sollten daher vorab genau kalkulieren und prüfen, welche Antriebsart ihren Bedürfnissen am besten entspricht. Klar ist: Keine Antriebsart ist universell die günstigste, sondern die Wahl muss individuell getroffen werden.

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Der größte lebende Organismus der Welt ist ein Klonkollektiv von Pappeln, genannt Pando, im Fishlake National Forest in Utah, USA. Pando erstreckt sich über etwa 43 Hektar und besteht aus genetisch identischen Bäumen, die durch ein gemeinsames Wurzelsystem verbunden sind. Dieses beeindruckende Netzwerk wird auf mindestens 80.000 Jahre geschätzt und zeigt die erstaunliche Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit von Pflanzen.