Autos, die die Welt nicht gebraucht hat

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Alles, was unser Leben heute einfacher macht, sei es eine Waschmaschine oder ein Handy, durchläuft eine lange Entwicklung und viele Tests. Das ist auch bei Autos so, die viele Entwicklungsstufen und Kontrollen durchlaufen, bis sie auf den Markt gebracht werden.
Bei Autos entscheiden oft Kleinigkeiten über Erfolg oder Misserfolg. Bei manchen trifft das Design den Geschmack der Zeit und sie werden zu einem Erfolg.

Gerade den Autos, die ein Misserfolg wurden, verdanken wir unsere heutigen ziemlich zuverlässigen und gut aussehenden Autos. Wir möchten Ihnen einige Autos vorstellen, die bestimmt gebaut wurden, um ein Verkaufsschlager zu werden, bei denen aber einiges schiefgelaufen ist. Einige wurden sogar zum Gespött ihrer Zeit.

1. Yugo GV, Baujahr 1987

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Der Yugo GV ist ein Kleinstwagen des ehemals jugoslawischen und später serbischen Automobilherstellers Zastavo. Er wurde von 1981 bia 2008 produziert und auch einige Jahre lang erfolgreich in die USA exportiert. Aufgrund seines niedrigen Preises von 3990 US-Dollar ließ er sich dort gut verkaufen. Allerdings wurden die zierlichen Fahrzeuge auch ziemlich schnell zum Gespött.

Man ist sich allgemein darüber einig, dass der Yugo eines der schlimmsten Autos ist, das je in den USA verkauft wurde. Dabei ist die GV Reihe besonders verhasst. Sie wurde in zahlreichen Listen „Der schlimmsten Autos der Geschichte“ aufgenommen, darunter auch „Car Talk“ und „Time“ Magazine.

2. Pontiac Aztek, Baujahr 2001

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Der Pontiac Aztek war ein sogenannter Crossover-SUV, der von 2001 bis 2005 von General Motors gebaut wurde. Er wurde von Autoliebhabern weltweit nicht sehr geschätzt. Kritiker behaupten, dass sein Design keinen Sinn macht, vor allem sein seltsam geformtes Vorderteil und sein Körper aus Kunststoff.

Nachdem Pontiac dann noch die Funktionen des Autos und seinen Preis bekannt gegeben hatte, war klar, dass er zum Scheitern verurteilt war. Niemand wollte für wenig Leistung und ein wenig überzeugendes Design so viel zahlen. Zur Wahl standen ein Basis-Modell und ein Gt-Modell, beide wahlweise mit Frontantrieb oder Allradantrieb erhältlich. Angetrieben wurde der Aztek von einem 3,4 Liter großen V6-Ottomotor.

3. Ford Mustang II, Baujahr 1974

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Der Ford Mustang ist sehr wahrscheinlich der bekannteste amerikanische Sportwagen, der eigentlich gar kein Sportwagen ist. Er wurde 1964 erstmals vorgestellt und alle Mustang-Modelle sind auch heute noch sehr beliebt. Der 1974er Ford Mustang II hatte ein altbekanntes Problem bei Automodellen. Er konnte dem Original nicht gerecht werden.

Aufgrund der damaligen Ölkrise war das Modell kleiner und hatte schwächere Motoren. Obwohl er nicht die Verkaufszahlen der ersten Modelle erreichte, war er bei den Käufern ein Hit und wurde bis 1978 gebaut. Ein schlimmer Fehler unterlief den Designer beim Mustang II. Sie platzierten den Benzintank hinten im Auto, sodass das Auto leicht in Brand geriet, wenn ein anderes Fahrzeug darauf auffuhr.

4. Edsel Corsair, Baujahr 1958

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Der Dord Edsel wurde vom Automobilhersteller Ford als bahnbrechend angekündigt. Es wurden Verkaufszahlen von einer Million Exemplare angestrebt. Diese verfehlte der Edsel um 900 000 Exemplare.
Bing Crosby, Frank Sinatra und Louis Armstrong machten Werbung für ihn. Er hatte ein mutiges Design, das jedoch anfällig für Spott war, vor allem sein aufrecht stehender Kühler.

Er wurde mit einem Toilettensitz der einer Pferdeschnautze verglichen und noch weniger schmeichelhaft mit weiblichen Geschlechtsteilen verglichen. Dazu kamen erhebliche technische Probleme. Der Spruch „Fixed or Repaired Daily“ wurde kreiert. Schon nach zwei Jahren wurde die Produktion des Edsel eingestellt. Heute ist der Edsel eine Rarität unter den Oldtimern und ist ein echter Klassiker.

5. Plymouth Prowler, Baujahr 1997

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Der Plymouth Prowler ist ein Sportwagen, der von 1997 bis 2001 von Chrysler gebaut wurde. Wie andere Fahrzeuge aus den 90er Jahren sollte er kein Klassiker werden. Die Designer hatten auf die alt-bewährten Hot Rods zurückgegriffen, hatten dabei aber ein Merkmal vergessen, das für diese Fahrzeuge wesentlich war, die Pferdestärken, wodurch das Auto dann eher lächerlich wirkte.

Der Prowler ist mit einem V6 Motor ausgestattet und wurde bis 2002 11 000 Mal gebaut. Zur 100-Jahr-Feier der Stadt Tulsa, Oklahoma im Jahr 1998 wurde ein Modell des Prowler als Zeitkapsel in einem Betonsarg vergraben. Er soll im Jahr 2048 geöffnet werden.

6. DeLorean DMC-12, Baujahr 1981

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Der DeLorean DMC-12 ist ein Coupe und das einzige Modell, das die DeLorean Motor Company (DMC) von Januar 1981 bis Dezember 1982 in Nordirland gebaut hat. Der Wagen wurde durch die Film-Trilogie „Zurück in die Zukunft“ bekannt, in dem er eine Zeit Maschine war.
DeLoreans sind für viele Probleme mit ihren elektrischen Systemen bekannt, wodurch ihre Zuverlässigkeit leidet.

Außerdem sind die Autos nicht leistungsstark und haben eine schlechte Bauqualität. Trotzdem ist die Nachfrage nach ihnen noch immer groß. DMC gab im Jahr 2016 bekannt, dass es 300 Exemplare nachbauen wird. Berühmt Besitzer eines DeLorean sind u.a. Jay Leno, Johnny Carson und Sammy Davis, Jr.

7. Citroen Pluriel, Baujahr 2002

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Das „Top Gear“ Magazin bezeichnete den Citroen Pluriel als „etwa so nützlich wie eine Schokoladenteekanne“. Sie nahmen das Auto in ihre Liste der „13 schlechtesten Autos der letzten 20 Jahre“ auf.
Der Pluriel war laut Bewertungen störanfällig, problematisch und langweilig zu fahren und außerdem billig aussehend. Er wurde mit zwei Ottomotoren- und einem Dieselmotor- Modell geliefert.

Der Pluriel wurde im Juli 2010 aus der Produktion genommen. Beim Cabrio-Modell musste das Dach von Hand zusammengerollt werden, was eher anstrengend war, als dass es Spaß machte. Bei Regen stand einen daher eine lange nasse Fahrt bevor und das in einen Fahrzeug, das nicht einmal ein schönes Design hatte.

8. King Midget Model III, Baujahr 1957

Bild: Imago / ZUMA Wire

Der King Midget III war ein Kleinwagen, der 1947 bis 1969 gebaut wurde. Er war ein sehr kleines Kit Car mit einem einstufigen Automatikgetriebe. Es wurde nur über ein Hinterrad angetrieben. Die erste Generation wurde nur als Bausatz angeboten. Ab 1951 gab es das Modell auch fertig montiert mit einem Einzylindermotor.

Ab 1951 gab es außerdem das Modell 2, das als Kit oder fertig montierter Wagen angeboten wurde. Im Jahr 1958 konnte eines dieser Autos für rund 900 Dollar gekauft werden. Im Jahr 1970 wurde die Produktion eingestellt, nachdem ein Jahr lang nur 15 Modelle produziert worden waren. Insgesamt waren rund 5000 Exemplare gebaut worden.

9. Amphicar, Baujahr 1961

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Der Amphicar, der auf Land und im Wasser fahren sollte, wurde von 1961 bis 1968 in Berlin-Wittenau gebaut. Die Idee für das Amphibienfahrzeug kam aus den USA und ein erheblicher Teil der Produktion wurde auch in die USA exportiert. Das offene Auto bot Platz für vier Personen und wurde von einem Vierzylinder Heckmotor angetrieben. Das Auto konnte zwar auf dem Land und im Wasser fahren, aber der Übergang zwischen den beiden war nicht einfach.

Nach einer Wasserfahrt erforderte das Auto massive Wartungsarbeiten. Mindestens 13 Verbindungselemente mussten eingefettet werden.
Da der Verkauf der Fahrzeuge sehr schleppend lief, wurde die Produktion 1965 eingestellt. Die verbliebenen Fahrzeuge wurden weit unter Wert verkauft.

10. Dodge La Femme, Baujahr 1955

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Der Dodge La Femme wurde 1955 bis 1956 gebaut. Er war auf Erkenntnisse der Marketingabteilung zurückzuführen, die erkannt hatte, das Frauen in den 1950er Jahren immer mehr Interesse an Autos zeigten und bei der Farbwahl des Familienautos mitbestimmten. Mit dem La Femme wollte Dodge den Automobilmarkt für Frauen gewinnen.


Das erste Auto der Modellserie war Saphirweiß und Heiderose und hatten einen goldenen Schriftzug „La Femme“. Der Innenraum war besser ausgestattet und die Sitze mit pinkfarbenen Rosenblüten auf blassrosa Hintergrund gepolstert. Ende 1956 stellte Dodge den La Femme ein. Man nimmt an, dass ungefähr 1500 Fahrzeuge im Jahr 1955 und ungefähr 1000 Fahrzeuge 1956 verkauft wurden.

11. Lincoln Blackwood, Baujahr 2000-2001

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Der Lincoln Blackwood war ein Pick-up Truck der Oberklasse, der von 2001 bis 2002 gebaut wurde. Von dem Auto wurden nur 5 356 Exemplare verkauft, da es zu teuer und zu unpraktisch war. Denn wer braucht schon eine Luxusausstattung in einem Arbeits-/Gebrauchsfahrzeug.
Der Blackwood war nur mit Heckantrieb und Doppelkabine und in der Farbe Schwarz lieferbar.

Der Bereich der Ladefläche war schwarzes Kunstholz mit Zierleisten aus Aluminium. Der Innenraum bot allen erdenklichen Luxus, von beheizten und belüfteten Ledersitzen über ein Navigationssystem bis hin zur elektrisch öffnenden Heckklappe. Allerdings war während der gesamten Bauzeit war nur ein einziger Motor erhältlich, ein 5,4 Liter Ford-inTech V8 mit 32 Ventilen.