Die EU hat grünes Licht gegeben: Mit der beschlossenen Erweiterung der Führerscheinklasse B dürfen ab 2028 auch Fahrzeuge bis 4,25 Tonnen bewegt werden – ein Meilenstein für Millionen Autofahrer und vor allem für Wohnmobil-Fans.
Beschluss in Brüssel: Was genau wurde entschieden?

Die 4. EU-Führerscheinrichtlinie hebt das zulässige Gesamtgewicht für den normalen Pkw-Führerschein spürbar an. Statt der bisherigen 3,5 Tonnen gilt künftig ein Limit von 4,25 Tonnen – ohne Zusatzprüfung, wenn der B-Schein nach 1999 erworben wurde. Das Parlament hat damit eine 2023 angestoßene Reform endgültig besiegelt.
Damit fällt für viele Camper der Zwang zum teuren C1-Schein weg. Auch leichte Transporter rücken in Reichweite privater Fahrer. Doch warum war der Schritt überfällig? – Lassen Sie uns einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Warum die 3,5-Tonnen-Grenze nicht mehr zeitgemäß war

Moderne Wohnmobile haben an Gewicht zugelegt: Batterien, Solarpanels und Sicherheitsausstattung treiben die Masse schnell über die alte Grenze. Das gleiche gilt für elektrische Kleintransporter, deren Akkus mehrere Hundert Kilo auf die Waage bringen.
Die EU-Kommission sah hier einen Innovationshemmschuh. Mehr Zuladung ohne Extra-Führerschein soll Umwelt-Tech fördern und Urlaubsträume grenzenlos machen. Und wer profitiert nun am stärksten?
Junge Führerscheininhaber im Vorteil – aber nicht nur sie

Alle B-Schein-Besitzer nach 1999 dürfen künftig schwerere Fahrzeuge führen. Besonders spannend ist das für frisch gebackene Camper, die bislang auf kleine Kastenwagen beschränkt waren. Endlich passen Familie, Hund und E-Bikes samt Ausrüstung in ein einziges Wohnmobil.
Doch auch Handwerkerfirmen jubeln: Ihr rollendes Werkzeuglager kann künftig größer ausfallen, ohne dass jede Mitarbeiterin teuer nachschulen muss. Der Boom im Reisemobil-Markt erhält damit einen kräftigen Schub – doch er wirft neue Fragen auf.
Camping-Boom trifft Elektro-Trend: Zwei Welten wachsen zusammen

Die Fahrzeugindustrie reagiert bereits: Hersteller planen E-Wohnmobile, deren Batterien für 300 km Reichweite locker 600 kg wiegen. Mit 4,25 Tonnen bleibt Platz für Komfort – von der Klimaanlage bis zur Dachterrasse.
Gleichzeitig steigen E-Transporter zu mobilen Büros auf – ein Zukunftsbild für Digitale Nomaden. Mehr Freiheit hat aber auch Tücken: Welche Regeln bleiben bestehen?
Höchstgeschwindigkeit, Überholverbot & Co.: Das ändert sich nicht

Über 3,5 Tonnen gelten weiter Lkw-ähnliche Beschränkungen: 100 km/h auf Autobahnen, Überholverbot auf vielen Strecken und Strafen bei falscher Spurenwahl. Wer zu schnell die neu gewonnene Freiheit nutzt, riskiert Punkte.
Auch Mautgrenzen können greifen. Reisende brauchen also weiterhin gute Routenplanung. Doch richtig genutzt, eröffnet die Reform enorme Spielräume – sehen wir uns konkrete Tipps an.
So holen Fahrer das Maximum aus 4,25 Tonnen heraus

Experten empfehlen ein Wiege-Zertifikat vor jeder großen Tour. Wer mit knapp 4,25 Tonnen losfährt, spart Maut und Stress. Leichtbau-Möbel und Lithium-Batterien senken das Leergewicht, sodass mehr Wasser und Gepäck an Bord dürfen.
Versicherungen reagieren bereits mit neuen Tarifen, die speziell auf 4,25-Tonnen-Camper zugeschnitten sind. Und was kommt als Nächstes? Ein Blick in die Zukunft verrät spannende Optionen.
Vision 2030: Digitale Führerscheine und weitere Lockerungen in Sicht

Parallel zur Gewichtsgrenze wird ab 2030 der digitale Führerschein europaweit Pflicht. Kontrollen per Smartphone-QR-Code könnten spontane Fahrzeugupgrades erlauben – etwa den temporären Sprung von 4,25 auf 4,5 Tonnen gegen Gebühr.
Verkehrsexperten diskutieren zudem niedrigere Altersgrenzen für E-Transporter, um Lieferdienste klimafreundlich zu stärken. Bis dahin aber heißt es Vorfreude genießen – und den Kalender auf 2028 rot markieren.