Funktioniert der Trick mit der Plastikflasche zur Marderabwehr?

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Marder sind kleine Raubtiere, die vor allem in der kalten Jahreszeit vermehrt Schaden anrichten, indem sie in Autos oder Häuser eindringen und Kabel, Isolierungen und Schläuche anknabbern. Obwohl diese Tiere auf den ersten Blick harmlos erscheinen, können sie erheblichen Schaden verursachen, der teuer wird und im schlimmsten Fall die Fahrzeugfunktionen beeinträchtigt.

Es gibt zahlreiche Methoden, um Marder fernzuhalten, eine davon ist der Trick mit Wasserflaschen. Diese einfache und kostengünstige Methode hat sich in einigen Fällen als nützlich erwiesen, doch die Effektivität wird von Experten oft hinterfragt. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Wirkungsweise des Wasserflaschen-Tricks und erläutern, warum er vielleicht nicht die dauerhafte Lösung für das Marderproblem ist.

1. Marder und ihre Schäden an Autos und Häusern

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Marder sind zwar klein und niedlich, aber sie können großen Schaden an Autos und Häusern anrichten. Besonders im Winter suchen sie gerne nach warmen Plätzen, weshalb sie häufig Motorräume von Fahrzeugen befallen. Dabei nagen sie an Kabeln, Isolierungen und Schläuchen, was nicht nur teuer wird, sondern auch zu gefährlichen Funktionsstörungen führen kann. Diese kleinen Raubtiere sind vor allem nachts aktiv und können so in kurzer Zeit erheblichen Schaden verursachen.

Für viele Autofahrer ist das ein großes Problem, da die Reparaturkosten hoch und die Prävention schwierig sein können. Marder sind bekannt dafür, dass sie oft immer wieder an den gleichen Orten auftauchen. Daher suchen viele nach Lösungen, um die Tiere fernzuhalten und weiteren Schaden zu vermeiden. Der Einsatz von Plastikflaschen und anderen kreativen Methoden zur Marderabwehr ist eine der einfacheren und kostengünstigeren Lösungen, die dabei helfen sollen, die Tiere von den Fahrzeugen fernzuhalten.

2. Wie funktionieren Marderschreckgeräte?

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Marderschreckgeräte, die häufig zur Abwehr von Mardern eingesetzt werden, arbeiten meist mit Ultraschall, der dem Marder als Tier- oder Gefahrenschrei vermittelt wird. Diese Geräte erzeugen ein lautes, unangenehm klingendes Piepen, das die Tiere vertreiben soll. Das Prinzip basiert darauf, dass Marder empfindliche Ohren haben und die hohen Töne als bedrohlich empfinden. Doch diese Methode ist nicht immer erfolgreich.

Viele Menschen berichten, dass die Geräte nach einiger Zeit keine Wirkung mehr zeigen oder sogar von jüngeren Tieren ignoriert werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass der Ultraschall oft auch Menschen stören kann, da der Ton für das menschliche Ohr manchmal hörbar ist und in Wohngegenden als störend empfunden wird. Technische Geräte sind zudem mit Kosten verbunden und nicht immer die effektivste Lösung, insbesondere wenn sie in einem Gebiet eingesetzt werden, wo die Tiere bereits mit den Geräuschen vertraut sind. Aus diesem Grund greifen viele auf einfachere und günstigere Methoden zurück, wie das Aufstellen von Wasserflaschen.

3. Der Wasserflaschen-Trick: So funktioniert er

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Der Wasserflaschen-Trick ist eine einfache, kostengünstige Methode, um Marder fernzuhalten. Hierbei werden Flaschen, die mit Wasser gefüllt sind, rund um das Auto oder an anderen Stellen aufgestellt, die von Mardern frequentiert werden. Der Trick beruht auf zwei Effekten: Zum einen wird durch das Wasser die Lichtreflexion verstärkt, wodurch die Flaschen Spiegelungen erzeugen. Diese könnten Marder irritieren, da sie sich in den Flaschen sehen und durch die Unklarheit über ihre Umgebung abgeschreckt werden könnten.

Zum anderen sind die Geräusche, die beim Umstoßen der Flasche entstehen, ein zusätzlicher Störfaktor für die Tiere. Der Vorteil dieser Methode liegt in ihrer Einfachheit und den geringen Kosten, da man die Flaschen zu Hause finden kann. Trotzdem gibt es viele unterschiedliche Meinungen darüber, wie effektiv diese Methode wirklich ist. Während einige den Trick als hilfreich empfinden, berichten andere von wenig bis gar keiner Wirkung.

4. Glasflaschen vs. Plastikflaschen – Welche ist effektiver?

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Es gibt zwei Varianten des Wasserflaschen-Tricks: die Glasflasche und die Plastikflasche. Beide Varianten haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Glasflaschen reflektieren das Licht stärker und erzeugen dadurch mehr Spiegelungen. Diese visuellen Effekte könnten die Marder verunsichern und sie davon abhalten, sich dem Auto zu nähern. Die Flasche könnte sich für das Tier bedrohlich anfühlen, da es sich selbst in der Reflexion sieht und unsicher wird.

Im Gegensatz dazu bieten Plastikflaschen eine andere Art der Abwehr: Wenn ein Marder an einer Plastikflasche beißt, spritzt Wasser heraus. Dieses überraschende Ereignis könnte das Tier erschrecken und es vertreiben. Jedoch gibt es hier einen Nachteil: Wenn die Plastikflasche zu dickwandig ist, könnte der Marder das Wasser gar nicht bemerken oder sich an der Flasche nicht ernsthaft stören. Die Kombination beider Methoden könnte ebenfalls getestet werden, wobei die Wahl von der jeweiligen Umgebung abhängt.

5. Warum die Marderabwehr mit Wasserflaschen skeptisch betrachtet wird

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Trotz ihrer einfachen Umsetzung ist die Marderabwehr mit Wasserflaschen aus Expertensicht nicht unbedingt die beste Methode. Studien und Erfahrungsberichte zeigen, dass die Tiere oft sehr schnell lernen, mit den Flaschen umzugehen. Wenn ein Marder einmal in eine Plastikflasche beißt und das Wasser herausspritzt, wird er sich beim nächsten Mal wahrscheinlich gezielt darauf vorbereiten. Lernfähige Tiere wie der Marder könnten den Schreck in Verbindung mit der Flasche als ungefährlich einstufen und trotzdem weiterhin in die Nähe des Autos kommen.

Zudem könnten die Spiegelungen der Glasflaschen, anstatt abschreckend zu wirken, die Neugier des Marders wecken und ihn sogar anziehen. In der Nacht, wenn die Tiere am aktivsten sind, sind die Lichteffekte der Flaschen weniger wirksam, da es dunkel ist und die Reflexionen nicht so stark sind. Insgesamt ist dieser Trick also eher als eine kurzfristige Lösung zu betrachten und bietet keine langfristige Garantie gegen Marderschäden.

6. Marderschutz durch Gerüche – Der Urin-Trick

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Eine andere Methode, um Marder fernzuhalten, basiert auf Gerüchen, die für die Tiere unangenehm sind. Der Urin von Raubtieren, wie z.B. von Hunden oder Füchsen, kann den Marder abschrecken, da er einen feindlichen Artgenossen signalisiert. Das Auftragen von Urin auf die Vorderreifen eines Autos oder um das Fahrzeug herum kann dem Marder vorgaukeln, dass ein gefährliches Tier bereits in der Nähe war. Experten bestätigen, dass diese Methode relativ effektiv ist, da der Marder empfindlich auf den Geruch von Feinden reagiert.

Dabei ist jedoch zu beachten, dass man diese Technik nur auf dem eigenen Grundstück anwenden sollte, um rechtliche Probleme zu vermeiden. Der Urin-Trick bietet eine kostengünstige Möglichkeit, Marder von einem Auto fernzuhalten, ohne auf teure Geräte oder komplizierte Methoden zurückgreifen zu müssen. Allerdings könnte der Geruch für den Menschen unangenehm sein.

7. Langfristige Lösungen gegen Marder

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Obwohl Tricks wie die Wasserflasche oder der Urin-Trick kurzfristig helfen können, ist es wichtig, langfristige Lösungen zur Marderabwehr zu finden. Eine dauerhafte Marderabwehr sollte nicht nur auf visuelle oder akustische Ablenkungen setzen, sondern auch strukturelle Veränderungen am Gebäude oder Fahrzeug in Betracht ziehen. Zum Beispiel kann das Abdecken von Zugängen zu Motorräumen oder das Anbringen von Marderschutzgittern vor einem Auto helfen, den Tieren den Zugang zu erschweren.

Zudem gibt es spezielle Marderschutzmittel, die auf den Geruchssinn der Tiere abzielen und diese dauerhaft fernhalten. Eine weitere langfristige Lösung ist die professionelle Marderabwehr, bei der Experten das Problem analysieren und gezielte Maßnahmen ergreifen. Hierbei wird nicht nur die Abwehr, sondern auch die Ursache für den Marderbefall in den Fokus genommen, was langfristig effektiver sein kann.

8. Fazit: Ein Versuch lohnt sich, aber keine Garantie

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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Trick mit den Wasserflaschen eine einfache und kostengünstige Methode ist, um Marder vorübergehend fernzuhalten. Der Erfolg dieser Methode hängt jedoch stark von den Gegebenheiten und dem Verhalten der Tiere ab. Während einige Menschen berichten, dass es funktioniert, sind Experten der Meinung, dass die Methode keine dauerhafte Lösung darstellt und Marder sich an die Flaschen gewöhnen könnten.

Wer ernsthafte Probleme mit Mardern hat, sollte zusätzlich andere Maßnahmen wie Marderschutzgitter, spezialisierte Abwehrmittel oder professionelle Hilfe in Erwägung ziehen. Letztlich könnte der Wasserflaschen-Trick für den ein oder anderen eine nützliche Übergangslösung sein, aber keine langfristige Garantie bieten, um die Tiere dauerhaft fernzuhalten.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie viele Mikroorganismen in unserem Körper leben?

Der menschliche Körper beherbergt etwa 100 Billionen Mikroorganismen, die zusammen als Mikrobiom bezeichnet werden. Diese Mikroorganismen spielen eine wichtige Rolle bei der Verdauung, der Immunabwehr und der Produktion von Vitaminen. Das Mikrobiom ist so zahlreich, dass es die Anzahl der menschlichen Zellen im Körper übersteigt, was die enge Symbiose zwischen Mensch und Mikrobiom verdeutlicht.