Sind E-Autos bei Verbrauchskosten günstiger als Verbrenner?

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In Zeiten steigender Lebenshaltungskosten – sei es für Wohnen, Lebensmittel, Sprit oder Strom – stehen die Verbrauchskosten des Autos zunehmend im Fokus der Öffentlichkeit. Ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Fahrzeugtyps ist dabei die Frage: Ist es günstiger, ein E-Auto zu laden oder ein Modell mit Verbrennungsmotor zu tanken? Diese Frage hat auch die Verivox aufgeworfen, die die Betriebskosten von E-Autos im Vergleich zu Benzin- und Dieselkosten genauer untersucht hat.

Was sind die tatsächlichen Kostenunterschiede zwischen den beiden Antriebsarten? In einer detaillierten Auswertung wurde ermittelt, wie sich die Ausgaben für Ladestrom im Vergleich zu den traditionellen Treibstoffkosten schlagen.

1. Günstiger Laden zu Hause mit der Wallbox

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Die Ladekosten von E-Autos sind im Vergleich zu den Spritkosten für Verbrenner deutlich günstiger – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass das Auto zu Hause an einer Wallbox geladen werden kann. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 35,66 Cent/kWh und einem Verbrauch von 20 kWh auf 100 Kilometer, kosten 100 Kilometer nur 7,13 Euro.

Bei einer Jahresfahrleistung von 12.000 km summieren sich die Jahreskosten auf 856 Euro. Im Vergleich dazu liegen die Verbrauchskosten für Benziner 47 Prozent höher und die für Dieselfahrzeuge immer noch 38 Prozent über den Kosten eines E-Autos. Diese Ersparnisse zeigen, wie viel sich bei der Energieversorgung eines E-Autos sparen lässt, wenn man zu Hause laden kann.

2. Höhere Kosten an öffentlichen Ladesäulen

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Für Fahrzeuge, die nicht zu Hause geladen werden können, zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Beim Aufladen an öffentlichen Ladesäulen bleibt der Preisvorteil im Vergleich zu Benzin- und Dieselfahrzeugen zwar erhalten, jedoch ist der Unterschied geringer. Bei einer normalen Aufladung an öffentlichen Ladesäulen ergeben sich noch 19 Prozent Ersparnis gegenüber Benzinern und 6 Prozent gegenüber Diesel.

Doch bei der Nutzung von Schnellladern mit Gleichstrom schrumpft der Vorteil nahezu auf Null, mit nur minus 4 Prozent im Vergleich zu Benzin. Dies zeigt, dass die Kosten für öffentliche Ladesäulen einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtbetriebskosten von E-Autos haben.

3. Fazit: Wallbox vs. öffentliche Ladesäulen

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Die Einsparungen bei den Betriebskosten von E-Autos sind deutlich, wenn man die Wallbox zu Hause nutzt, vor allem bei einem durchschnittlichen Strompreis. Wer jedoch auf öffentliche Ladesäulen angewiesen ist, hat einen geringeren Preisvorteil. An normalen Ladesäulen sind die Ersparnisse im Vergleich zu Benzin noch spürbar, aber an Schnellladern verliert das E-Auto sogar leicht gegenüber Benzinern.

Der durchschnittliche Preis an öffentlichen Ladesäulen lag bei 54,25 Cent/kWh für Wechselstrom und 64,44 Cent/kWh für Schnelllader. Die jährlichen Kosten für 12.000 km betrugen 1.302 Euro bzw. 1.547 Euro, was deutlich höher ist als die Kosten für das Laden zu Hause.

4. Der Einfluss von Schnellladern auf die Kosten

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Die Nutzung von Schnellladern hat einen großen Einfluss auf die Verbrauchskosten von E-Autos. Während das Laden an einer regulären öffentlichen Ladesäule noch einen Preisvorteil von 19 Prozent gegenüber Benzinern bietet, sinkt dieser Vorteil bei den Schnellladern erheblich. Mit einem Preis von 64,44 Cent/kWh für Schnellladung mit Gleichstrom erhöhen sich die Kosten pro 100 km auf 12,89 Euro, was etwa 1.547 Euro im Jahr für eine Fahrleistung von 12.000 km entspricht.

Dies bedeutet, dass bei Schnellladung der Preisvorteil im Vergleich zu Benzinern auf minus 4 Prozent schrumpft, während Dieselfahrer mit einer Ersparnis von 12 Prozent noch günstiger unterwegs sind. Schnelllader wirken sich somit stark auf die Betriebskosten eines E-Autos aus.

5. Preisunterschiede zwischen Benzin und Diesel

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Die Verbrauchskosten von Benzinern und Dieselfahrzeugen variieren deutlich. Laut der Verivox-Auswertung ist der Preisunterschied zwischen den beiden Kraftstoffen nicht nur spürbar, sondern beeinflusst auch die Gesamtbetriebskosten. In der Beispielrechnung für Dieselautos wurden die Kosten pro 100 km mit 7,13 Euro für ein E-Auto verglichen.

Während bei Benzinern der Preisvorteil von 47 Prozent vorhanden ist, lag der Unterschied zu Diesel bei immerhin noch 38 Prozent. Für Dieselfahrzeuge waren die Kosten zwar niedriger als die für Benziner, aber immer noch deutlich teurer als bei einem elektrisch betriebenen Fahrzeug, was E-Autos besonders für umweltbewusste Fahrer attraktiv macht.

6. Der Einfluss von Strompreisschwankungen auf die Kosten

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Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Verbrauchskosten von E-Autos beeinflusst, sind die Schwankungen im Strompreis. Der durchschnittliche Haushaltsstrompreis wurde in der Auswertung mit 35,66 Cent/kWh berechnet, was zu einer Ersparnis von 47 Prozent im Vergleich zu Benzinern führt. Doch diese Ersparnis kann durch steigende Strompreise schnell verringert werden.

Sollten die Stromkosten in den kommenden Jahren steigen, könnten sich die Betriebskosten von E-Autos wieder stärker an denen von Benzinern und Dieselfahrzeugen orientieren. Daher ist es wichtig, bei der Planung der Betriebskosten nicht nur den aktuellen Strompreis zu berücksichtigen, sondern auch mögliche Zukünftige Entwicklungen auf dem Strommarkt.

7. Auswirkungen der Ladeinfrastruktur auf den Preisvorteil

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Die Verfügbarkeit von Ladesäulen spielt eine entscheidende Rolle bei der Kostenbilanz von E-Autos. Wer regelmäßig auf öffentliche Ladesäulen angewiesen ist, muss mit höheren Kosten rechnen, besonders bei Schnellladern. Die Preise für Laden an öffentlichen Ladesäulen variieren je nach Anbieter und Region. In der Auswertung wurden die durchschnittlichen Kosten für das Laden mit Wechselstrom auf 54,25 Cent/kWh und mit Schnellladung auf 64,44 Cent/kWh gesetzt.

In Regionen mit einer schlechten Ladeinfrastruktur oder teuren Ladesäulen verlieren E-Autos ihren Preisvorteil gegenüber Verbrennern, was die Entscheidung für ein Elektroauto erschweren könnte. Eine verbesserte und günstigere Ladeinfrastruktur würde den Preisvorteil von E-Autos erheblich steigern und die Betriebskosten weiter senken.

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