Wenn Einbrecher auf der Flucht zu sehr aufs Gas drücken, kann ihr eigener Bleifuß zur Falle werden – genau das passierte zwei Übeltätern im Landkreis Rotenburg (Wümme). Ein simpler Blitzerblitz setzte ihre ganze Diebestour in Flammen.
Tatnacht voller Coups

Sieben Orte, fünf Einbrüche und nur wenige Stunden Zeit – so liest sich das Protokoll der Polizei für den 20. März. Die Täter durchwühlten Häuser in Stemmen, Sottrum und Westerwalsede, bevor sie sich samt Diebesgut in Richtung Autobahn davonschlichen.
Doch während sie sich schon als unsichtbare Schatten wähnten, knipste an einer unscheinbaren Landstraße plötzlich ein greller Lichtstrahl. Kein Zeuge, kein Nachbar – eine Maschine hielt den Moment fest.
Weiter geht’s mit dem folgenschweren Fehler auf der Flucht …
Der verhängnisvolle Bleifuß

Der schwarze VW Golf GTI schoss mit weit über 100 km/h durch die 70er-Zone. Die Diebe wollten nur Distanz schaffen, kassierten dafür den roten Blitz ihres Lebens.
Was sie nicht wussten: Die moderne Anlage speichert gestochen scharfe Bilder in Echtzeit, inklusive Fahrerporträts – besser als jede Alarmkamera im Tatort.
Doch was entdeckten die Ermittler wirklich auf dem Foto? Lassen Sie uns eintauchen …
Kennzeichen-Lüge enttarnt

Beim ersten Blick auf das Bild stutzten die Beamten: Das Düsseldorfer Kennzeichen passte nicht zum Fahrzeugtyp. Ein Datenabgleich ergab Sekunden später: Nummernschild gestohlen, Eintragung gefälscht.
Damit war klar, dass hinter dem Raserfoto keine harmlose Temposünde steckte, sondern organisierte Kriminalität. Jetzt musste der Staatsanwalt ran.
Wie die Justiz darauf reagierte – gleich mehr …
Richterlicher Beschluss in Rekordzeit

Bereits am 29. Oktober veranlasste das Amtsgericht Verden die Veröffentlichung der Blitzerfotos. Öffentlichkeitsfahndung per Zeitung, Social Media, Autobahntafeln – der Druck nahm Fahrt auf.
Die Bilder zeigen zwei Männer Mitte 30, einer mit markantem Vollbart, der andere mit Tattoos am Hals. So detailreich sind Radaraufnahmen sonst nie zu sehen.
Woher könnten die Täter stammen? Ein Hinweis führt westwärts …
Spur nach Düsseldorf

Weil das Kennzeichen aus NRW stammt, konzentriert sich die Fahndung nun auf das Rheinland. Die Polizei prüft Verbindungen in die Szene rund um Dormagen und Neuss, wo ähnlich schnelle Golf-GTI getunt werden.
Zeugen melden bereits erste Sichtungen eines identischen Fahrzeugs nahe der A57-Raststätte Nievenheim. Die Ermittler verstärken dort die Zivilstreifen.
Doch warum war das Blitzerfoto am Ende der perfekte Köder? Das Finale verrät es …
Ironie des Schicksals

Am Ende blieb den Dieben ihr eigener Geschwindigkeitsrausch zum Verhängnis. Hätten sie Tempo 70 gehalten, gäbe es keine Fahndungsfotos, keine Spur zu ihrem Golf und vielleicht nie Aufklärung.
So aber jagt jetzt ganz Deutschland nach zwei Männern, die glaubten, mit Vollgas entkommen zu können – und dabei mitten ins Blitzlicht lachten. Ein kleiner Klick, ein großer Knall: Manchmal reicht ein Foto, um Das dämlichste Verbrechen des Jahres zu beenden.
