
Eine scheinbar harmlose Fahrt durch Berlin sorgt plötzlich für Schlagzeilen. Schauspieler Basti Fährmann (27) berichtet bei TikTok von einem Erlebnis mit einem Uber-Fahrer, das weit über eine gewöhnliche Taxifahrt hinausgeht. Was als entspannter Abend begann, endet unerwartet mitten auf der Straße – und wird wenig später zum viralen Hit im Netz.
In dem Clip schildert Fährmann seine Sicht der Dinge, über 1,3 Millionen Menschen haben das Video inzwischen gesehen. Die Reaktionen darauf reichen von Solidarität bis Kritik. Was genau passiert ist, welche Aussagen gefallen sind und wie sich Uber zu dem Vorfall äußert, beschäftigt nun nicht nur Social Media – sondern auch die Öffentlichkeit.
1. Eine Fahrt mit Folgen

Berlin, Abendstunden, zwei Männer im Auto – der Schauspieler Basti Fährmann ist mit seinem Freund unterwegs. Die Stimmung ist entspannt, die Strecke bekannt. Was danach geschieht, war so nicht absehbar. Ohne Vorwarnung stoppt der Uber-Fahrer plötzlich, beendet die Fahrt und bittet das Paar auszusteigen.
Der Moment, in dem die beiden aussteigen, wird gefilmt – und geht viral. Der Clip sorgt für Empörung, aber auch für Diskussionen. Denn nicht jeder sieht das Verhalten des Fahrers als diskriminierend an.
2. „Wir haben uns nur geküsst“

In dem TikTok-Video hört man Fährmann deutlich: „Alter, wir haben uns nur geküsst. Was geht bei dir?“ Seine Fassungslosigkeit ist spürbar. Der Fahrer bleibt jedoch stur und sagt: „Ihr macht das nicht im Auto bei mir.“ Für Basti und seinen Freund ist klar: Es geht nicht um Benehmen, sondern um Homophobie.
Als sie ihre Sachen aus dem Kofferraum holen, ruft der Fahrer ihnen das Wort „Schwuchtel“ hinterher. Fährmanns Reaktion: „Krass.“ In einem weiteren Video spricht er davon, wie normalisiert solche Reaktionen für ihn bereits sind – und fragt sich: Was macht das mit jungen Menschen, die so etwas zum ersten Mal erleben?
3. Ein Kuss, der alles verändert

Was als liebevolle Geste zwischen zwei Menschen beginnt, endet in einem handfesten Skandal. Ein Kuss – mehr nicht, wie Fährmann betont – wird zur Grenze für den Fahrer. Für das Paar ist es ein Schockmoment, für viele Zuschauer im Netz ein Symbol für alltägliche Diskriminierung. Fährmann kommentiert später:
„Ja, was so ein Kuss im Uber alles auslösen kann.“ Besonders betroffen macht ihn nicht die eigene Erfahrung, sondern die Vorstellung, wie verletzend solche Situationen für jüngere queere Menschen sein können. Denn wenn Intimität zum Risiko wird, ist das nicht nur traurig – sondern ein gesellschaftliches Problem.
4. Das Netz reagiert gespalten

Mit über 1,3 Millionen Aufrufen wird das Video schnell zum viralen Thema. Die Kommentare zeigen: Die Meinungen gehen weit auseinander. Viele unterstützen Basti Fährmann und verurteilen das Verhalten des Fahrers. Andere schreiben Dinge wie: „So was könnt ihr doch privat machen.“
Damit zeigen sich erneut tief verwurzelte Vorurteile gegenüber gleichgeschlechtlicher Zuneigung im öffentlichen Raum. Auch Prominente und Aktivist:innen mischen sich ein. Für viele ist klar: Ein Kuss darf kein Kündigungsgrund sein – erst recht nicht bei einem öffentlichen Fahrdienst. Die Diskussion wird emotional geführt – und bringt grundlegende Fragen zum Umgang mit Vielfalt ans Licht.
5. Uber reagiert auf Anfrage

Uber nimmt Stellung, als die BILD-Zeitung nachfragt. Der Konzern zeigt sich betroffen: „Wir bedauern sehr, dass die Nutzer solch eine negative Erfahrung gemacht haben.“ Man habe sich direkt nach dem Vorfall mit dem Fahrgast in Verbindung gesetzt, sich entschuldigt und den Preis der Fahrt erstattet.
Zudem prüfe man den Fall in Zusammenarbeit mit dem Mietwagenunternehmen, bei dem der Fahrer angestellt ist. Uber betont: „Wir tolerieren keinerlei Form von Diskriminierung auf unserer Plattform.“ Fahrgäste wie Fahrer:innen könnten Verstöße jederzeit melden. Für viele ist das ein wichtiger Schritt – für andere nur eine Standardantwort.
6. Der Vorfall wird offiziell geprüft

Nicht nur Uber selbst will den Fall untersuchen – auch das angeschlossene Mietwagenunternehmen wurde über den Vorfall informiert. Es gehe nun darum, den Fahrer zu identifizieren und seine Version anzuhören. Gleichzeitig erinnert Uber daran, dass Fahrgäste sich jederzeit direkt in der App beschweren können.
Der Fall zeigt: Plattformen stehen in der Verantwortung, ihre Partner sorgfältig auszuwählen. Und er zeigt auch, wie wichtig es ist, dass Diskriminierung nicht im Verborgenen bleibt, sondern öffentlich gemacht wird. Für Basti Fährmann war es offenbar genau das Ziel: Den Moment festzuhalten – und ein Zeichen zu setzen.
7. Ein Fall, der Fragen aufwirft

Der Vorfall bringt viele zum Nachdenken. Wie sicher fühlen sich queere Menschen im öffentlichen Raum? Wie sichtbar dürfen Zärtlichkeit und Liebe sein, ohne Anfeindung zu riskieren? Fährmanns Geschichte zeigt, dass Diskriminierung auch in Alltagssituationen lauert – selbst in einer Stadt wie Berlin, die als offen gilt.
Für viele ist der Clip mehr als ein Einzelfall: Er steht symbolisch für die Realität, die viele queere Menschen noch immer erleben. Und er stellt die Frage: Was tun wir als Gesellschaft, wenn solche Vorfälle nicht mehr nur Einzelfälle sind – sondern zur Regel werden?
8. Fazit

Was wie ein normaler Abend begann, wurde für Basti Fährmann und seinen Freund zu einem Moment voller Ablehnung – und zugleich zu einem Auslöser für eine wichtige Debatte. Der Vorfall zeigt: Auch in Großstädten ist queere Sichtbarkeit nicht immer sicher.
Der Fall ruft nach mehr Aufmerksamkeit, nach Schutz – und nach einem offenen Dialog. Uber hat reagiert, doch die Diskussion ist längst nicht abgeschlossen. Denn solange ein Kuss ein Problem darstellt, gibt es noch viel zu tun – für Unternehmen, für Politik, und für uns alle.